Samstag, 14. Mai 2011

Allgemeines zur Bodenarbeit

Beschränkte sich der Umgang mit dem Pferd in früheren Zeiten fast ausschließlich auf das Reiten und damit auf die Kontrolle des Tieres von oben, ist die Bodenarbeit heute für die meisten Pferdehalter und Reiter eine Selbstverständlichkeit geworden. Mit regelmäßiger Bodenarbeit legt man bei jungen Pferden den Grundstein für die Erziehung und Basisausbildung und bietet Reitpferden, Beistellpferden oder Gnadenbrotpferden eine willkommene Abwechslung. Zudem eignet sich die Bodenarbeit wunderbar um neue Pferde genauer kennenzulernen oder zur Beschäftigung und leichten Gymnastizierung von verletzten Pferden in der Rehabilitationsphase.
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Der Vertrauensaufbau zwischen Mensch und Pferd gelingt am Boden in der Regel wesentlich einfacher als vom Sattel aus. Außerdem kann bei der Bodenarbeit die Rangordnung bereits geklärt werden, was die spätere Arbeit mit dem Pferd deutlich vereinfacht. Kommt es bereits am Boden zu Problemen, wird sich dieses nachher im Sattel fortsetzen, was zu unangenehmen Situationen führen kann.

Sehr beliebt bei der Bodenarbeit sind zirzensische Übungen. Mit Begeisterung bringen viele Pferdebesitzer bzw. Reiter ihren Pferden kleinere Kunststücke wie beispielsweise Knien, Kompliment, Sitzen oder Ablegen bei. Durch die Lektionen auf der Erde wird dominanten Pferden, sehr jungen Hengsten und Wallachen ein spielerischer Weg zur Unterordnung gezeigt. Außerdem können zurückhaltende, unsichere 
oder ängstliche Pferde durch Übungen wie über eine Plane gehen oder auf ein Podest steigen an Selbstvertrauen gewinnen.

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Bei der Bodenarbeit auf dem Pferdespielplatz geht es darum, dass Mensch und Pferd gemeinsam zu Fuß Übungen an verschiedenen Geräten und Gegenständen durchführen. Dabei wird einerseits Gymnastik betrieben, wodurch der Pferdekörper gelenkiger und geschmeidiger wird. Anderseits werden Unruhe und Ängste abgebaut. Eine gute Vorschule für das spätere Reiten.

Die Pferde sollen an der Arbeit auf dem Pferdespielplatz Interesse zeigen und Spaß haben. Die Bewegungen sollten spielerisch aber dennoch konzentriert erfolgen. Im Zuge dessen kommt es fast unbemerkt zu Bewegungen, die Pferde üblicherweise vermeiden, weil sie sie als gefährlich oder unangenehm empfinden.

Auch der Mensch muss bei der Bodenarbeit auf dem Pferdespielplatz ruhig, gelassen, locker und aufmerksam sein, damit die Arbeit Erfolge bringt. Er sollte viel mit dem Pferd sprechen, aufmuntern, zeigen, loben, geduldig sein und dem Pferd Zeit lassen. Sollten Stress oder Zwang auftreten, sollte das Training sofort beendet und an einem anderen Tag fortgesetzt werden.

Auf den Unterseiten stellen wir Ihnen verschiedene Aufbauten und Übungen für den Pferdespielplatz vor, die in der Praxis gerne ein-/umgesetzt und sich als praktisch erwiesen haben. Sie können darüberhinaus Ihre eigenen Ideen entwickeln oder die Übungen/Aufbauten individuell an die Bedürfnisse Ihres Pferdes anpassen.

Gehen Sie bei allen Übungen behutsam vor und überbeanspruchen Sie das Pferd nicht. Dauer und Anzahl der Übungen sollten in Abhängigkeit vom Temperament und der Lernwilligkeit des jeweiligen Pferdes gewählt werden.
Wenn das Pferd keine Lust mehr hat, ist es Zeit das Training zu beenden, wählen Sie eine besonders leichte Übung oder die Lieblingsaufgabe des Pferdes als Abschluss aus.

Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und Übungen allmählich. Im Rahmen der steigenden Schwierigkeit werden auch die Aufbauten angepasst. Damit stellen Sie gleichzeitig sicher, dass der "Pferdespielplatz" nicht langweilig wird und es immer wieder neue Eindrücke für das Pferd gibt.
Stellen Sie ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm zusammen, wo leichte und schwere Aufgaben im Wechsel vorgesehen sind. So kann das Pferd zwischendurch immer wieder entspannen und sich erholen.



Quelle Text: Pferdche.org

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